Fotos: Armin Rohde, Martin Steffen, Kraus & Perino
Armin Rohde, 1955 in Gladbeck als Sohn eines Bergmanns und einer Fabrikarbeiterin geboren, gehört seit drei Jahrzehnten zu den großen Publikumslieblingen im Kino und im Fernsehen.
Nach seiner Schauspielausbildung an der renommierten Essener Folkwang-Schule und einer Clownausbildung bei Pierre Byland folgten erste Fernsehrollen und Theaterengagements in Bochum und Bielefeld. Einem großen Kinopublikum wurde er erstmals 1992 durch seine Rolle als Sportwagen-Rocker „Bierchen“ in Sönke Wortmanns Kultkomödie KLEINE HAIE bekannt. Für Wortmann stand er kurz danach erneut vor der Kamera: in der Komödie DER BEWEGTE MANN, dem erfolgreichsten deutschen Film der 1990er-Jahre. Immer wieder spielte er seither ebenso liebenswerte wie windige Typen und wurde zur Idealbesetzung des Mannes mit dem Herz am rechten Fleck, den er mit leichter Hand und selbstironischer Tiefe verkörpert. Dass er noch mehr zu bieten hat, stellte er in vielen weiteren Kinoerfolgen unter Beweis, so in SCHTONK (1991, Regie: Helmut Dietl), ROSSINI (1996, Regie: Helmut Dietl), DAS LEBEN IST EINE BAUSTELLE (1997; Regie: Wolfgang Becker) und LOLA RENNT (1998, Regie: Tom Tykwer).
In Josef Vilsmairs MARLENE (2000) verkörperte er den großen Emil Jannings. Er übernahm die Hauptrolle in UNTER BAUERN – RETTER IN DER NACHT (2009, Regie: Ludi Boeken), war in SCHWEITZER (2009, Regie: Gavin Millar) als Jahrhundertgenie Albert Einstein zu sehen und brillierte als Heinrich George 2010 in Oskar Roehlers Berlinale-Wettbewerbsbeitrag JUD SÜSS. 2011 überraschte er mit einem Gastauftritt in Steven Soderberghs CONTAGION, im Jahr darauf war er an der Seite von Joachim Król in der romantischen Komödie AUSGERECHNET SIBIRIEN von Ralf Huettner zu sehen. 2018 war Armin Rohde in SO VIEL ZEIT an der Seite von Jan-Josef Liefers, Jürgen Vogel, Richy Müller und Matthias Bundschuh im Kino zu sehen.
Immer wieder ist Armin Rohde auch in Kinder- und Jugendfilmen zu sehen. Er war Herr Mon in den Paul Maar-Verfilmungen DAS SAMS (2001, Regie: Ben Verbong), SAMS IN GEFAHR (2003, Regie: Ben Verbong) und SAMS IM GLÜCK (2012, Regie: Peter Gersina) und spielte die Titelrolle in HERR BELLO (2007, Regie: Ben Verbong). Außerdem sah man ihn in der Verfilmung des Jugendbuch-Klassikers 5 FREUNDE (2012, Regie: Mike Marzuk) und in den FRECHE MÄDCHEN-Filmen (2008 und 2010). 2016 war Armin Rohde als Balu der Bär in THE JUNGLE BOOK, Disneys grandioser Neuverfilmung des Trickfilmklassikers, zu hören. Und für viele Kinder, Eltern und Großeltern ist und bleibt er der RÄUBER HOTZENPLOTZ (2006, Regie: Gernot Roll). Dem berühmten Räuber blieb Armin Rohde verbunden: Zu dessen 50. „Geburtstag“ las er die drei Hotzenplotz-Bücher für die große Hörbuch-Edition ein.
Auch im Fernsehen ist Armin Rohde regelmäßig zu sehen. Neben vielen weiteren Produktionen spielte er neben Heino Ferch und Jan Josef Liefers im Mehrteiler „Das Wunder von Lengede“ (2003, Regie: Kaspar Heidelbach). Hochgelobt wurde er für seine Rolle in dem Krimidrama „Alleingang“ (2012, Regie: Hartmut Schoen). Seit 2003 ist er regelmäßig als Ermittler Erich Bo Erichsen in der sehr erfolgreichen ZDF-Krimireihe „Nachtschicht“ zu sehen. Ende 2018 beginnen die Dreharbeiten für die 16. Folge. Viel Lob erhielt Armin Rohdes auch für seine Hauptrolle als alkoholkranker Kommissar in „Der gute Bulle“ (2016, Regie: Lars Becker). Die Fortsetzung „Der schwarze Affe“ wurde 2018 abgedreht. Im Comedyfach schufen er und sein Schauspielkollege Ludger Pistor für Wolfgang Murnbergers „Schnitzel“-Reihe ein kongeniales Duo, das in „Ein Schnitzel für drei“ (2008), „Ein Schnitzel für alle“ (2013, ausgezeichnet mit dem Deutschen Comedypreis) und in „Schnitzel geht immer“ (2016) zu Hochform auflief. 2018 ging das Format in sechs Teilen als „Schnitzel XXL“ in Serie.
Für seine Arbeit bekam Armin Rohde zahlreiche Preise: Als Bester Schauspieler in ST. PAULI NACHT wurde er 2000 mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet. 2003 folgten zwei Grimme-Preise für seine Auftritte in „Das Wunder von Lengede“ und in „Dienstreise“ (Regie: Stefan Wagner). Für sein beeindruckendes Spiel in Hartmut Schoens vielschichtigem Krimidrama „Alleingang“ erhielt Armin Rohde 2012 den Bayerischen Fernsehpreis als bester Schauspieler und 2013 den Deutschen Schauspielerpreis. Für seinen Auftritt in „Tatort – Das Haus am Ende der Straße“ wurde er 2015 mit dem Hessischen Filmpreis ausgezeichnet.
2009 veröffentlichte Armin Rohde sein Buch „Größenwahn und Lampenfieber“ mit spannenden Einblicken hinter die Kulissen des Schauspielerlebens. Immer stärker widmet er sich in den letzten Jahren einer weiteren großen Leidenschaft, der Fotografie. Seine erste Ausstellung wurde im Herbst 2018 eröffnet.